Donnerstag, 1. Dezember 2011

2. Dezember


Graffiti vor der "Maison des Jeunes et des Loisirs", einem Jugend- und Kulturzentrum, in Natitingou

Ca va aller
Ca va? Et le matin? Et la fatigue d'hier? Et le travail? Et la maison? Et la santée?



Ständig werde ich hier gefragt wie es mir denn ginge. Mir, meiner Gesundheit, meinem Morgen, meinem Schlaf, meiner Schwester, meiner Müdigkeit. Meine Antwortmöglichkeiten bestehen dann aus: Mir geht es gut, oder Das wird schon werden.


Öfters ist mir aufgefallen, dass wenn ich die Frage stelle, was mein Gegenüber denn so heute gemacht habe, die Antwort eher spärlich ausfällt. Nicht, weil die betreffende Person nichts gemacht hat, sondern weil die Frage einfach total unüblich ist.


In diesem Zusammenhang haben wir uns die Frage gestellt, warum dass denn so ist, warum wir Europäer nach dem Gemachten fragen, während hier nach dem Wohlbefinden gefragt wird. Hängt es mit einer Leistungsgesellschaft zusammen, in der man immer nach dem bewertet wird, was man erreicht hat? Oder ähneln sich die Tagesabläufe und Arbeiten hier so viel mehr, dass die Frage schlichtweg überflüssig ist?



Natürlich kann man nicht einfach von einer Begrüßung auf eine Lebenseinstellung schließen, es ist aber auf jeden Fall interessant wie unser Leben unsere Sprache prägt und wie gleichzeitig unsere Sprache unser Denken und Handeln beeinflusst.

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